Sachunterricht, Klasse 2–4, GS: Durch gelenkte Internet-Recherche lernen Schülerinnen und Schüler, ohne sich im virtuellen Raum zu verlieren, gezielt Informationen aus dem Netz zu entnehmen. Als „Länderdetektive“ wählen sie z.B. zwischen Frankreich und England.weiterlesen
Unterrichtsmodul: Mein Haustier
Sachunterricht, Klasse 2, GS: Ziel der Unterrichtseinheit ist, dass sich die Schülerinnen und Schüler gezielt mit ihrem (Wunsch-)Haustier auseinandersetzen, in dem sie passende Informationen sammeln, auswählen und präsentieren.weiterlesen
LEO-BW: Landeskunde entdecken online
Geschichte, Klasse 5–7, Sek I/Gym: Die Schülerinnen und Schüler recherchieren auf dem Portal leo-bw.de lokalgeschichtliche Informationen zu ihrem Heimatort.weiterlesen
Unterrichtseinheiten und -ideen auf Lehrer-Online, bei denen Sprechen, Schreiben, Lesen, Zuhören in Kombination mit digitalen Medien im Mittelpunkt stehen.
Der Lehrerfreund
Zahlreiche Artikel zum Thema Kreatives Schreiben plus Arbeitsblätter und fachdidaktisches Material.
Neben klassischen, streng formalisierten Schreibformen, wie beispielsweise Bericht, Erzählung, Inhaltsangabe oder Erörterung, stehen beim Kreativen Schreiben zahlreiche Methoden und Konzepte zur Verfügung, die die Lust am eigenen sprachlichen Ausdruck wecken und fördern. Für den Einstieg empfehlen sich vor allem assoziative Verfahren, da diese bewusst nicht mit dem Verstand arbeiten, sondern die Fantasie anregen und so ganz ungeahnte Schreibimpulse freisetzen. Damit eignen sie sich auch besonders gut, um anfängliche Ängste vor dem sprichwörtlichen weißen Blatt gar nicht erst entstehen zu lassen oder bereits eingefahrene Schreibblockaden abzubauen. Ob man nun allerdings auf Wortsalate, Schneeballgedichte, unendliche Fortsetzungsgeschichten, Geheimschriften und andere Schreib- und Sprachspiele oder Schreibwerkstätten setzt – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Wir haben an dieser Stelle ein paar klassische Methoden für den kreativen Umgang mit Sprache zusammengestellt, mit denen sich spielerisch experimentieren lässt.
VHS bietet Kurs für Kreatives Schreiben
16.09. 2014
ib - Einen neuen Kurs „Kreatives Schreiben“ bietet die VHS Bonn ab Freitag, 19. September, an. Er richtet sich an alle, die gerne schreiben möchten, aber alleine nicht den richtigen Zugang finden. Gelockert durch Schreibspiele lernen Anfänger und Fortgeschrittene ihre Sinne zu trainieren, lebendige Figuren zu schaffen und Spannungsbögen zu entwerfen. Der Kurs findet an fünf Abenden in der Wilhelmstraße 34 jeweils von 17 bis 19.15 Uhr statt und kostet 44,35 Euro. Anmeldung per E-Mail an ottilie.feuser@bonn.de oder online unter www.vhs-bonn.de (Kursnummer 6107) möglich
Freies Assoziieren
Beim freien Assoziieren steigt man direkt mit dem Schreiben eines Textes ein, ohne Absicht, ohne Ziel und ohne das Geschriebene mit dem Verstand zu kontrollieren. Diese Methode eignet sich besonders gut, um Schreibhemmungen zu überwinden oder gar nicht erst entstehen zu lassen. Ausgangspunkt kann entweder eine eigene Idee oder auch ein vorgegebenes Wort oder Bedeutungsfeld wie zum Beispiel „Sommer“, „Freundschaft“ oder „die 1990er-Jahre“ sein. Man lässt sich treiben und konzentriert sich zur Abwechslung mal nicht, sondern schreibt einfach möglichst zügig auf, was das Unbewusste einem so in die Feder diktiert, egal ob Wörter, Sätze, Metaphern... So nehmen Bilder, Formen, Farben, Gerüche, Geräusche, Gedanken, Gefühle u.a. individuelle und oft ungewöhnliche schriftliche Formen an, die man sich bewusst oder absichtlich nicht hätte ausdenken können. Es empfiehlt sich im Übrigen, vorher ein Zeitlimit von drei bis maximal zehn Minuten festzulegen. Beim anschließenden Durchgehen des Textes findet man sicherlich die eine oder andere brauchbare Idee, mit der sich weiterbasteln lässt. So kann man beispielsweise fünf bis zehn Wörter auswählen, oder auch nur ein einziges, und mit diesen entweder eine Geschichte oder ein Gedicht verfassen.
Clustern
Eine weitere Methode, bei der man weder denken noch zensieren, sondern vielmehr frei assoziieren sollte, ist das Clustern (engl. „Anhäufung“, „Bündel“ oder „Traube“). Zunächst schreibt man das zentrale Wort, zum Beispiel „Apfel“, in die Mitte eines leeren Blattes und zieht darum einen Kreis. Nun notiert man sämtliche Wörter, die einem spontan zu diesem Kernwort einfallen, rund um das Wort in der Mitte, beispielsweise „Wurm“, „Hunger“, „lecker“, „Schwein“, „Futterneid“, und kreist diese ebenfalls ein. Wörter, die in einem Sinnzusammenhang miteinander stehen, bilden dabei eine Gruppe in einem Kreis. Die verschiedenen Kreise verbindet man mit Pfeilen oder Strichen miteinander, sodass verschiedene Ideen- oder Assoziationsketten entstehen. Fallen einem keine Begriffe mehr ein (auch hier empfiehlt sich ein Zeitlimit von drei bis zehn Minuten), schaut man sich das – meist überraschende – Ideensammelsurium an und bringt die Wörter und Wortgruppen in eine strukturierte Reihenfolge. Auch das kann der Beginn einer wunderbaren Geschichte sein…
Fantasiereise
Die Fantasiereise gehört zu den imaginativen Verfahren und nimmt Kinder angeleitet mit in ihre eigenen inneren Bilder- und Erlebniswelten. Nach einer „einleitende[n] Entspannungsphase zum Loslösen aus der Alltagsrealität“ [4] wird den Kindern ein Anleitungstext mit angenehmen Bildern und/oder Sinneseindrücken vorgelesen oder erzählt (z.B. „Stell Dir vor, Du stehst am Meer...“). Durch die gelenkte, meditative Visualisierung entstehen in der Vorstellung der Kinder sehr individuelle Assoziationen mit entsprechenden inneren Bildern, die sie nach ihrer Rückkehr in die Realität malen und/oder in Form von Sprachbildern, Erzählungen oder Gedichten aufschreiben können.
Schreiben zu Stimuli
Es gibt unzählige Möglichkeiten, um sich beim Schreiben beflügeln zu lassen: Gerüche, Orte, Landschaften, Musik, Malerei, Kunstwerke, Tanz, Bewegungen – alle diese Dinge regen unsere Fantasie an, lösen individuelle Assoziationen und Bilder in uns aus und inspirieren uns zu ganz unterschiedlichen kreativen Outputs. Wahlweise kann man auch Wortkarten oder Gegenstände als Schreibanregung verwenden, wie zum Beispiel Blumen, Blätter, Steine, Muscheln, Haifischzähne, Vogelnester, Postkarten, Obst, Gemüse, Küchengeräte… Natürlich lässt sich diese Methode auch mit dem freien Assoziieren oder dem Clustern verbinden.
Wurmurmeltier von Hannes Riedel, Französische Schule, Tübingen, 4b (Klickvergrößerung)
Schreiben nach literarischen Vorlagen
Auch das Schreiben zu einem bereits existierenden Text kann als Ausgangspunkt für eigene sprachliche Kreativität genommen werden. Eine vierte Klasse der Französischen Schule in Tübingen hat sich beispielsweise von der Schnurpsenzoologie von Michael Ende inspirieren lassen, um eigene zoologische Neukreationen zu entwickeln. Dabei wurden immer zwei Tiere miteinander verbunden, die die gleichen End- bzw. Anfangsbuchstaben oder -silben haben. So wurde aus „Maikäfer“ und „Ferkel“ zum Beispiel das „Maikäferkel“, aus „Krokodil“ und „Koalabär“ der „Krokoalabär“ oder aus „Forelle“ und „Leopard“ der „Forelleopard“. Anschließend schnitzten die Kinder ihre neu erschaffenen Kreaturen in Linol, druckten sie mitsamt ihren Zweizeilern in der schuleigenen Druckwerkstatt auf DIN-A-4-Bögen und banden diese als 4b-Zoologie-Sammelband. Auch das ist ein schöner Beleg dafür, wie sich die Fächer Deutsch und Kunst kombinieren lassen.
Akrostichon „Traumgeschichte“ (Klickvergrößerung)
Schreibspiele
Manche Schreibspiele kann man alleine „spielen“, andere nur in geselliger Runde. Astrid Krömer bietet in ihrem Buch Was sagt der Tiger? zahlreiche Anregungen für beide Settings. Eine davon ist die Schnellschreibgeschichte. Die Aufgabe ist es, innerhalb eines bestimmten Zeitfensters (maximal 20 Minuten) eine Geschichte zu einem bestimmten Wort (Blume, Pizza, Einhornfarm) oder Namen (Tim, Sarah, Anne) zu erfinden. Dabei werden die Buchstaben senkrecht untereinander geschrieben (Akrostichon), die dann wiederum die Anfangsbuchstaben für ein neues Wort oder einen neuen Satz bilden. Diese neu gefundenen Wörter oder Sätze müssen dann alle in der neuen Geschichte vorkommen. [5] Als Variante schlägt Krömer vor, „eine Farbe und sieben Dinge in dieser Farbe [auszuwählen], die du in deiner Umgebung entdeckst“ [6] und daraus eine Schnellschreibgeschichte zu machen.
Ingrid Böttcher dagegen definiert Schreibspiele „im Sinne der literarischen Geselligkeit“ [7]. Dafür bieten sich zum Beispiel die Reihum-Geschichten an:
„In Vierergruppen schreibt jedes Kind mit drei Sätzen den Anfang einer Geschichte und reicht diese nach links weiter. Das Gleiche gilt für die 2. und 3. Runde. In der 4. Runde muss die Geschichte abgeschlossen werden. In der 5. Runde erhält jede Geschichte eine Überschrift, dann wird vorgelesen.“ [8]
Entsprechend abgewandelt eignet sich diese Methode natürlich auch für Gedichte.
Eine regelrechtes Feuerwerk an Ideen liefert Marion Gays Schreibspiele-Sammlung Türen zur Fantasie, in der sie 100 Beispiele für Kreatives Schreiben in der Schule vorstellt mit vielversprechenden Namen wie Die Umpalumpa-Sprache, Was macht das Eichhörnchen mit dem Regenschirm?, Von Quatschnachrichten und komischen Horsokopen oder auch Ab auf die Couch!. Die Spiele sind angedacht für die Klassenstufen 2 bis 13 und sämtlich von der Autorin im Unterricht erprobt. [9]
Variation
Bei der Variation denkt man sich einen Satz aus (oder nimmt ein Zitat) und stellt die einzelnen Wörter so oft wie möglich um. Durch diese Abwandlungen verschiebt sich die eigentliche Aussage und es entstehen gänzlich neue, oft überraschende Sinnzusammenhänge. Eine weitere Möglichkeit ist es, eine Geschichte zu schreiben und dafür drei mögliche Enden zu erfinden.
Schreibwerkstatt
Die Schreibwerkstatt stellt weniger eine Technik als einen Rahmen für kreative Schreibprozesse dar, in dem sich „Geniales und Technisches, Kreatives und Normatives verbinden“ [10]. Im Vordergrund stehen der handwerkliche und interaktive Charakter des Schreibens sowie das Erlernen verschiedener Schreibmethoden und -techniken: Man lernt, wie Schreiben funktioniert. Hier können Schreibende entweder gemeinschaftlich an Texten arbeiten (z.B. Reihum-Gedichte oder -Geschichten) oder auch einer Gruppe individuell verfasste Texte vorstellen. Durch diesen Austausch entstehen Diskussionen über Ideen und Werke, kritische Anregungen wiederum können direkt für eine anschließende Textüberarbeitung übernommen werden. Die Präsentation vor einem „Publikum“, die wahrnehmbare Wirkung auf andere und die gemeinsame Auseinandersetzung mit dem eigenen Text sind dabei eine zusätzliche Motivation. Umgekehrt schulen die gegenseitigen Vorstellungen der Werke wiederum die Fähigkeit zuzuhören. Durch den Arbeitscharakter einer Werkstatt wird deutlich, dass Schreiben nicht geborenen Genies vorbehalten ist, sondern ein Handwerk ist, das man lehren und lernen kann.